01. Juli 2020

Julia und Simon (Namen geändert) bekamen von uns ein Studium Generale am Aicher-Scholl Kolleg Ulm finanziert. Innerhalb eines Jahres können Seminare, Vorlesungen, Workshops, Exkursionen und Projekte aus den Studienbereichen Kunst, Design und Architektur, Naturwissenschaften, Technik sowie Geisteswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und Gesellschaftswissenschaften frei gewählt und zusammengestellt werden. Interdisziplinäres Denken und das Finden innovativer Lösungen durch kreative Prozesse können hier geschult werden, bevor das spätere Studium oder die Ausbildung eine Spezialisierung mit sich bringt.

Simon (22) hatte nicht die Möglichkeit, solch ein Jahr zu finanzieren. Sein Vater verdient sehr wenig und sein und Mutter kann zurzeit krankheitsbedingt nicht arbeiten. Julia (18) hat kaum Kontakt zu ihrem Vater, er unterstützt sie nicht und zahlt nur unregelmäßig Unterhalt. Ihre Mutter ist alleinerziehend. Beide sind interessiert, offen, anständig, pflichtbewusst und wissen die Chance zu schätzen. Das unterstützen wir gern.
Julia schreibt uns:
„In meiner Zeit hier in Ulm habe ich viel über mich gelernt und auch mal über den Tellerrand geschaut. Inzwischen weiß ich, dass ich nicht nur Naturwissenschaften in meinem Leben haben möchte. Ich bin inzwischen viel mehr ehrenamtlich engagiert beim Verein Jugendbotschafter e.V., welcher sich mit interkulturellen Dialog zwischen der Türkei und Deutschland beschäftigt. Dank des ASK habe ich auch viel mit den Gesellschaftswissenschaften beschäftigt und gemerkt, dass diese sehr gut zu meinen Interessen passen und deshalb freue ich mich, bereits ab November in Tübingen Nano Science studieren zu können.“
Simon schreibt:
„Die Schulzeit war für mich ziemlich anstrengend. Außerdem fand ich damals nicht den Raum, das herauszufinden, was mich wirklich interessiert. Das Studium Generale im Aicher-Scholl Kolleg war für mich eine weitere tolle Gelegenheit, um für mich heraus zu finden, was ich jetzt beruflich machen möchte. Da wir in dem Orientierungsjahr jedoch nicht geplagt waren mit Schulstress oder dergleichen, konnte man seine Zeit gut investieren in seine Zukunftsplanung. Sehr gut gestaltet im ASK fand ich, dass man aus einem Sammelsurium seine Kurse selbst zusammenstellen konnte. Sehr bereichernd fand ich, dass im ASK nicht nur die typischen Schulfächer angeboten wurden, sondern auch ausgefallenere Kurse, wie etwa Ingenieurwesen, Kultur & Veranstaltungsmanagement oder Argrarwissenschaften. Weitere interessante Einblicke boten einem unterschiedliche Exkursionen, wie das Fernwärmekraftwerk Ulm oder das Roxy.“